Das gereinigte Chakra

Cocolina_Chakra_Uwe Wagschal_pixelio.deCocolina hat es probiert. Endlich, würde manche(r) sagen. Nach Jahren der Totalverweigerung kam der Punkt, an dem Cocolina Yoga ausprobiert hat. Ganz ernsthaft. Zumindest hat sie es versucht. Sowohl das mit dem Yoga, als auch die dafür notwendige Ernsthaftigkeit.
Der Sinneswandel kam in Gestalt einer zwar sehr lieben, aber auch sehr… nun ja…. überzeugenden Arbeitskollegin. Die hat es nämlich geschafft, die Geschäftsleitung davon zu überzeugen, dass Yoga die Belegschaft körperlich und mental fit macht für den anstrengenden Arbeitsalltag. Nun findet man sich also am Dienstag Mittag ein, um unter Anleitung einer professionellen Yogalehrerin (oder ist das eher eine Trainerin?) sogenanntes Chi-Yoga zu praktizieren. Die sehr überzeugende Arbeitskollegin hat es überdies so weit gebracht, dass der deutliche Frauenüberschuss auch noch durch drei Yoga-begeisterte Herren zumindest etwas verringert wird.
Cocolina schnappt sich also die Gymnastikmatte und packt Sportkleidung ein. Der erfahrene Yogi unter den Lesern (falls vorhanden) mag merken: Cocolina ist yogatechnisch unterdurchschnittlich ausgerüstet – statt bequemer Yogakleidung muss die Laufhose herhalten. Und die Matte ist eigentlich zu dick für Yoga, wird sogleich bemängelt. Dass Handtuch, Trinkflasche, Joggingschuhe und Sport-BH ebenfalls in die Tasche wandern, ist auch ein Fehler – zumindest auf diese Utensilien kann frau beim Chi-Yoga getrost verzichten, das wird relativ bald klar.
Fazit nach diesem Dienstag Mittag:
  • Beeindruckend: die Beweglichkeit der Yogalehrerin, die – in nicht mehr ganz jungem Alter – sehr geschmeidig und fit die Übungen vorführte. Es muss also schon was für sich haben.
  • Überraschend: dass sich die eigene Atmung mühelos den Bewegungen anpasste.
  • Erheiterend: die Anweisung, auf dem Kopf die „Lotosblüte“ zu machen. Dabei werden beide Hände auf den Kopf gelegt und die Finger nach oben gespreizt, oder so ähnlich. Sieht nicht unbedingt wie eine Lotosblüte aus, aber „Kamm eines wütenden Hahns“ klänge definitiv weniger poetisch.
  • Nervend: die esoterische Musik, die die Übungen begleitete. Cocolina ist eindeutig nicht jemand, der sich bei esoterischen Klängen entspannen kann – ganz im Gegenteil!
Jedenfalls ist jetzt Cocolinas Chakra gereinigt. Darum hat sich das nämlich irgendwie gedreht, dass man das Chakra reinigt. Was immer das ist, und wovon auch immer es gereinigt werden musste. Cocolina hofft, dass die Reinigung lange anhält. Weil nächsten Dienstag geht sie lieber wieder in die Kantine. Da gibts zwar keine Lotosblüten, dafür aber auch keine Blingeling-Musik. 😉
(c) Bild: Uwe Wagschal  / pixelio.de

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